Geschichte des Vereins

Der Verein wurde am 22. Mai 1919 von 143 Interessenten gegründet. Zu der Zeit bewirtschaftete man fünf Hektar Land. 1921/1922 kamen nochmal an anderen Standorten 10,8 Hektar dazu. Außerdem wurden noch mehrere kleinere Flächen bewirtschaftet. Bis 1921 hatte der Verein 575 Mitglieder. Daraufhin wurden zuerst jedem Mitglied höchstens 1000 Quadratmeter zugeteilt, was später auf Familienkopfzahl geändert wurde. Das dabei natürlich auch „geschwindelt “ wurde, blieb nicht aus. Wurde dies aber festgestellt, erfolgte eine sofortige Kündigung. Der Verwaltungsaufwand war natürlich groß.

Die Pachtpreise wurden von 1919 bis 1922 in Pfennige bezahlt und ab 1923 in Reichsmark von 3 – 3,50 Mark pro Hektar. In den Nachbargartenanlagen Norden und Aurich gab’s eine sog. „Roggen u. Kartoffelwährung“. Dort war die Kartoffelwährung von den Behörden anerkannt, was in Leer undenkbar war. Hier wurde mit auf volle Mark aufgerundet bezahlt, solange ein Arbeiter keinen „Naturlohn“ erhielt.

1923 hatte der Verein 51 Hektar Land unter Vertrag, so dass jede Familie etwa 400 qm erhielt, was umgerechnet 1.275 Mitglieder bedeutete. Gegen eine Pachterhöhung 1923 auf 9 – 15 Mark/qm² rollte eine Protestwelle los. Diese Erhöhung kam durch das Pflügen zustande, was seinerzeit 22.000 Mark kosten sollte. Davon wurde aber dann abgesehen.

Ab 1. Oktober 1934 – also schon während des Dritten Reichs – hatte der Verein 292 Mitglieder wobei der sogenannte „Vereinsleiter“ eine Weiterbildungspflicht einführte und dreimaliges Fehlen zum Verlust des Gartens führte. 1936 stieg die Mitgliederzahl wieder – auf 306.

Nach Kriegsende 1945 trafen sich sechs Freunde des Kleingartenbauwesens zu einer Besprechung. Denn während des  Zweiten Weltkrieges  Krieges war das Land schlecht bewirtschaftet worden. Die Konsequenz war, das 1946 für 900 Mitglieder „nur“ 25 Hektar zur Verfügung standen, wovon 16 Hektar dazu gepachtet wurden. Bis Ende 1948 waren 1.262 Mitglieder auf 46 Hektar tätig, bis 1949 1.125. Da ab 1950 die Bautätigkeit von Wohnraum eintrat, mussten Grabeländereien geräumt werden, so das 1952 es noch 827 Mitglieder gab.

Als 1951 der Grundstein gelegt wurde, Schrebergärten anzulegen, sollten 1,89 Hektar dazu gepachtet werden, was aber durch die Kündigungsversäumnisse seitens der Stadt Leer misslang. Ab 1954 war es dann soweit und durch den damaligen Baurat Bruns erhielt der Verein 1,89 Hektar Grünland.
Da inzwischen aber einige Mitglieder aufgaben, wurde die Parzellengröße in 450 qm bis 500 qm aufgeteilt.

Zwischen 1965 und 1976 wurden kleinere umliegende Grabeländereien aufgegeben, weil der Pachtzins zu teuer wurde und man konzentrierte sich auf das heutige Gelände mit einer Größe von 5,99 Hektar und 109 Parzellen. Diese sind in Hecken eingefasst und mit Schlackewegen auf Steinschotterbasis erreichbar, die durch diverse gemeinschaftliche Flächen (z.b Lehrimkerei, Streuobstwiesen, Festplatz etc) aufgelockert werden
An das Wassernetz wurde die Anlage dann 1956 angeschlossen, 1957 wurde ein in Handarbeit gebauter Geräteschuppen zum Vereinsheim umfunktioniert. Da dies aber zu klein wurde, kamen 1965 noch Toiletten hinzu (wegen der Konzession zum Getränkeausschank), und es wurden noch ein Karrenraum sowie ein Lagerraum angebaut.
Die erste provisorische Glühlampe brannte ab 1976, als die Kolonie ans Stromnetz angeschlossen wurde.
Seit 1. April 1983 gilt das Bundeskleingartengesetz – natürlich auch hier bei uns.